Categories: Technik

Carbon Sattel aus China – der Selbstversuch

Sibille hatte bisher immer bei langen Fahrten Probleme mit ihrem Sattel, es gab Radtouren da mussten wir tatsächlich unterwegs nach vielen Einstellversuchen die keine Hilfe brachten den Sattel tauschen um zumindest halbwegs nach Hause zu kommen.

Sie hat jede Menge verschiedener Sättel probiert, auch spezielle Damenmodelle – aber leider nie den wirklich passenden gefunden.

Also musste was neues her – man hört ja immer wieder dass alte Hasen auf reine Carbon Sättel setzen, aber gleich an die 300 Euro für so ein Ding ausgeben und dann feststellen dass er auch nicht wirklich besser ist…?!

Aber es gibt ja das Internet das bei der Suche nach einer günstigen Lösung weiter hilft und so war die Idee einen Carbon Sattel direkt in China zu bestellen geboren. Anscheinen werden die meisten so oder so dort hergestellt, also warum nicht mal ausprobieren – bei Preisen um die 40 Euro ist jetzt auch nicht so viel verloren.

Auf der Trading-Seite AliExpress war schnell ein passendes Modell gefunden, wir wählten einen Händler der bereits gute Bewertungen bekommen hatte und zahlten 42 Euro.
Der gratis Versand mit China-Post dauerte etwas länger, aber nach gut drei Wochen war der Sattel bei uns eingetroffen. Es gab keine Probleme mit dem Zoll.

Der erste positive Eindruck war bereits beim entgegennehmen des Pakets entstanden, viel leichter als erwartet! Die Waage bestätigte dann mit 100 Gramm den ersten Eindruck – sehr leicht.
Auf den ersten Blick ein gut verarbeiteter Sattel mit allem was man braucht, auch eine Skala für die Montage war vorhanden.

Lediglich am hinteren Ende war der Rand leicht scharfkantig und der Lack nicht perfekt glatt.

Nach der Montage ging es gleich auf die erste Tour – nach den ersten 40 Kilometern und ein paar Anpassungen bei der Einstellung (Höhe, Neigung) hatte Sibille die optimale Ausrichtung gefunden. Am Anfang etwas ungewohnt hart, aber nicht unangenehm.

In den nächsten beiden Wochen ging es gleich zur Sache – erste längere Tour gleich von Kufstein aus zum Schlegeisspeichersee und wieder zurück, mit 196 Kilometer die bisher längste Tour die wir gefahren sind. Erstaunlicher weise gab es keine Probleme mit dem Sattel und dem Sitzfleisch, lediglich ab ca. 2/3 der Strecke ein klein wenig Druck auf den Sitzknochen.

Eine Woche später dann gleich der nächste Langstreckentest – von Kufstein aus die Gerlos/Paßthurn-Runde mit 206 Kilometern. Auch hier das gleiche Bild – eigentlich keine Probleme, die Sitzknochen hatten sich auch schon besser daran gewöhnt und somit war die heiße Temperatur von teils knapp 40° an dem Tag das größte Problem! 🙂

Nach ca. 500 Kilometern gab es ein leichtes knarren oder knacken, das konnte aber durch Nachziehen der Verschraubung behoben werden – ein normales Problem das auch mit anderen Sätteln auftritt.

Inzwischen hat Sibille auf dem Carbon Sattel weit über 3000 Kilometer absolviert, es sitzt sich immer noch gleich gut – der billige Carbon Sattel aus China hat alle Erwartungen mehr als übertroffen.

Lediglich zwei kleine „Probleme“ gibt es:

  1. der etwas scharfkantige Rand hinten am Sattel nützt die Radhose schneller ab, das Überkleben der Kante mit einem Gewebeband (Gaffa) schafft hier Abhilfe
  2. Aufgrund der fehlenden Polsterung kann es schon mal vorkommen dass man in der Hitze des Gefechts mit der Sattelspitze den Oberschenkel erwischt und das gibt schöne blaue Flecken

Hier noch ein Bild der Radhose die vom Sattel leicht angescheuert wurde, je nach Material mal mehr oder weniger – diese Hose von Craft wurde doch ein wenig in Mitleidenschaft gezogen.

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Manfred

Leistungssport war noch nie so wirklich mein Ding! Sport muss mir in erster Linie Spaß machen und gut tun. Die Erfahrungen die ich in den letzten Jahren dabei gesammelt habe , möchte ich hier im Blog mit anderen teilen. Wandern, Radfahren, Langlaufen, Skifahren, Rodeln,... - leider hat der Tag nur 24 Stunden. :-)

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