Vergangenes Wochenende stand wieder mal der Mondsee 5-Seen Radmarathon auf dem Programm, dieses mal der 29. – also nächstes Jahr schon mal für den 30’er vormerken!
Der Wetterbericht hat für den Sonntag anfangs noch leichten Regen und später ein wenig Sonnenschein mit kurzen Schauern zur Mittagszeit voraus gesagt, das nächtliche Gewitter und der Platzregen gegen 4 Uhr früh waren nicht unbedingt beruhigend.
Die Starter der langen Runde mit 200 Kilometern dürften eventuell noch etwas Regen abbekommen haben, jene von der mittleren Runde mit 135 Kilometern starteten bereits ohne Regen. Deren Start habe ich bei der Anfahrt direkt live auf den ersten Kilometern erleben dürfen – beeindruckend wie viele Starter dieses Jahr nach Mondsee gefunden haben (insgesamt 1800 laut Veranstalter).
Gegen 8 Uhr fand ich mich dann im Ü40 Startblock ein – da der 5-Seen RM zum Austria- und Consul Cup gehört gibt es recht breit gefecherte Wertungsklassen, die mit kurzen pausen von erst zwei dann einer Minuten auf die Strecke durften. Von 16 bis 39 und dann in 5’er Schritten bis über 75 Jahren gibt es also inklusive Damen 15 Wertungsklassen!
Mit drei Minuten Rückstand ging der Ü40 Startblock auf die Strecke, die erste Kurve wurde noch mit etwas Vorsicht befahren aber ab hier ging’s dann gleich flott zur Sache – die ersten Kilometer wurden meist mit 45 oder mehr km/h gefahren. Im ersten gut zwei Kilometer langen Anstieg (Nasenberg) wurde die Geschwindigkeit gerade mal so halbiert – nach etwas mehr als einem Kilometer musste ich leider reißen lassen und kämpfte mich die restlichen Meter den Anstieg hinauf. Oben angekommen versuchte ich möglichst noch irgend einen Anschluss an eine Gruppe zu ergattern aber leider zu spät.
Kurz vor St. Gilgen konnte ich mit zwei weiteren Teilnehmern aufschließen und unmittelbar nach St. Gilgen wurden wir von der mit einer Minute Rückstand gestarteten U40 Gruppe eingeholt – perfektes Timing, so konnte ich mich im Feld ein wenig ausruhen und die nächsten 25 Kilometer beinahe schon genießen.
Gut 5 Kilometer vor Bad Ischl holte die Gruppe dann auch wieder die Ü40 ein – in welcher inzwischen auch alle vorher gestarteten Fahrer inkludiert waren. Das Feld hatte jetzt eine Größe von gut 300 Fahrern erreicht.
Während des gesamten Rennens waren diese Kilometer sicher die gefährlichsten, ständig wurde die linke Straßenseite mit benutzt – das Begleitmotorrad hatte Mühe die Fahrer rechts zu halten und selbst nicht im Gegenverkehr zu landen! Leider gab es in der Phase auch den einen oder anderen Sturz, ca. einen Kilometer vor dem Tunnel bei Bad Ischl kam ein Fahrer nur wenig Meter vor und neben mir zu Sturz – kein schönes Geräusch wenn Trikot und Haut am Boden schrammen. Ich hoffe er/sie hat’s gut überstanden und wünsche gute Besserung (auch allen anderen die kein Glück hatten)!
Bei der Einfahrt zum Tunnel wurde es erneut eng, dass hier nichts passiert ist war auf jeden Fall ein riesen Glück – gut nur dass im Tunnel sehr ruhig und fast schon vorsichtig gefahren wurde.
Die erste und auf der 75’er Runde auch einzige Labestation hat aus dieser Gruppe jeder „links“ (rechts) liegen gelassen und kurz darauf ging es in den stufigen Anstieg von Mitterweißenbach ins Weißenbachtal. Die fünf Kilometer ziehen sich länger als man erwartet und die Abfahrt nach Weißenbach am Attersee wird zumeist von kräftigem Gegenwind begleitet so dass man vom Gefälle nicht wirklich viel spürt.
Im Weißenbachtal spaltete sich das Hauptfeld wieder in zwei Gruppen, ich befand mich in der zweiten Gruppe mit insgesamt 40 Fahrern – die Führungsgruppe mit 78 Fahrern konnten wir bei Unterach vor uns sehen.
Die zwei verbleibenden kurzen Anstiege bis zum Ziel wurden noch einmal zügig gefahren, wobei sich der Erste schön auf der großen Scheibe durchdrücken lässt – den zweiten fand ich etwas unangenehmer, für mich zu lange für die große Scheibe. Aber ich bin recht gut drüber gekommen.
Nach einer kurzen Abfahrt geht es dann auf die letzten Kilometer – hier holten wir noch einen der vor uns gestarteten Handbiker ein, eine nicht ganz ungefährliche Situation – dank guter Kommunikation und aufmerksamen Fahrern aber kein wirkliches Problem.
Die letzten Kilometer sind ansonsten recht unspektakulär und zügig zu fahren, lediglich die Abzweigung zum Zielsprint sollte man nicht verpassen – 500 Meter auf denen man sich noch einmal austoben kann bevor einen der Zielbereich einbremst.
Der diesjährige Mondsee Radmarathon war mein bisher schnellster mit 41,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, geschuldet natürlich jeder Menge tollem Windschatten in großen Gruppen schwimmt es sich super mit! 🙂
Um so besser hat das Belohnungsweißbier im Ziel geschmeckt!
Frisch geduscht zurück aus der Unterkunft gab’s dann noch leckere Nudeln und während die Kohlehydratpolster wieder gefüllt wurden erreichten ein Großteil der 135’er Runde und die ersten der 200’er Runde bereits das Ziel.
Was mir an der 75’er Runde beim Mondseer am besten gefällt ist dass man sich zwei Stunden verausgaben kann um im Anschluss gemütlich im Ziel zu laben, während andere von den längeren Strecken teils ziemlich K.O. zurück kommen und man selbst eigentlich schon wieder fit ist.
Den Organisatoren merkt man einfach an dass es bereits der 29. Radmarathon ist den sie veranstalten – hier funktioniert alles wie ein schweizer Uhrwerk!
Das Wetter war exakt so wie vorausgesagt – während des Rennens trocken (bis auf die Straße) und im Anschluß ein kurzer Regenguss gefolgt von Sonnenschein.
Mein Fazit: Es hat Spaß gemacht und ich kann den Mondsee 5-Seen Radmarathon nur weiterempfehlen!
Wer die Ergenisliste studieren will – hier geht es zu ALGE Timing Pflanzl.