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Sellaronda Bike Day 2016 – kalt und nass aber…

Am vergangenem Sonntag war es so weit, der Sellarona Bike Day stand auf dem Programm. Um 4 Uhr früh geht der Wecker – mein erster Gedanke: abschalten weiterschlafen, meine erste Tat: abschalten, weiterschlafen…

Mein zweiter Gedanke (ca. 04:00:45 Uhr): wenn ich jetzt einschlafe wache ich nicht rechtzeitig auf! Also doch aufstehen um festzustellen dass die gestrige Geburtstagsfeier bei Mario auf jeden Fall einen viel zu vollen Magen hinterlassen hat. Angesichts der Tatsache dass es heute doch etwas länger werden wird habe ich dann doch noch ein etwas verkürztes Müsli rein gewürgt und meine sieben Sachen gepackt.

Zum Glück hatte ich am Vortag bereits alles Wichtige in einen Rucksack gepackt, sonst wäre garantiert was liegen geblieben. Voller Optimismus habe ich in Sachen Bekleidung eher sommerlich gepackt, dafür aber etwas Regenbekleidung. In Südtirol muss es wohl auch bei Regen warm sein, so oder ähnlich war mein Gedankengang – die Höhenmeter mal völlig ausgeblendet… 🙂

In Kufstein angekommen vom Parkplatz zum Büro der Firma Wechselberger dann die ersten Regentropfen und nasser Asphalt, Manuel war schneller – wieder nicht Erster! 😉 Bis 6 Uhr waren dann alle Teilnehmer da und die Räder rasch im Anhänger verstaut, kurz nach 6 Uhr ging’s los in Richtung Südtirol. Ein kurzes Nickerchen und wenig später waren wir dann auch schon in St. Christina in Gröden an der Talstation Saslong angekommen.

Von hier aus ging es dann nach dem Ausladen und einem Gruppenfoto (Ausflug vom URC-Ebbs) direkt in den Anstieg zum Sellajoch, nicht direkt – Peter hatte seine langen Handschuhe vergessen und gleich am Start einen kurzen Zwischenstop im lokalen Bike Shop eingelegt um sich neue Fingerschmeichler im Ampeldesign zuzulegen.

Beim Anstieg durch Selva/Wolkenstein wurde mir dann auch langsam warm, mit Peter fuhr ich ein eigentlich zu flottes Tempo den Anstieg hoch – erst ganz oben wurde es dank Wind und leichtem Nieselregen etwas ungemütlicher. Immerhin hatte ich meine Gore Regenjacke dabei, sonst wäre ich hoffnungslos unterkühlt durch die Abfahrt geschlottert.

Während der Auffahrt kann man unzählige Trikots bewundern, hier trifft sich wirklich alles – vom gemütlichen Familienausflug bis zum Nove Colli Bezwinger ist hier jeder am Radeln. Am Sellajoch (2240 m – 10 km und 830 Höhenmeter) angekommen ging’s nach einer kurzen Fotopause gleich in die kurze aber rasante Abfahrt zum nächsten Anstieg auf das Pordoijoch (2239 m) – den hatte ich irgendwie kürzer in Erinnerung.

Auf der Paßhöhe begrüßte uns wieder Nieselregen und kräftiger kalter Gegenwind, ein Glück dass der erst auf den letzten Kehren den runden Tritt gebremst hat! Die Abfahrt vom Pordoijoch ist mitunter eine der Schönsten – eine Kurve nach der anderen begleitet einen bis ins Tal nach Arabba, gut 640 Höhenmeter und 9 Kilometer trennen einen von der nächsten Auffahrt dem Campolongo.

Ein eher kurzer Anstieg über 270 Höhenmeter und 3 Kilometer – im direkten Vergleich zu den restlichen Pässen auch eher landschaftlich unspektakulär, dafür gibt es eine schnelle und schöne Abfahrt nach Corvara!

Und genau hier begann für mich das Leiden, das Grödner Joch (2121 m) und dessen über 620 Höhenmeter, 9 km Anstieg gaben mir den Rest – ein Glück dass im Anschluß nur noch die Abfahrt nach St. Christina vor uns lag! In Corvara war es zum ersten Mal angenehm warm, die Jacke hätte ich aber nicht ausziehen sollen – 400 Höhenmeter später wurde es wieder ordentlich frisch und wie immer begrüßte uns am Paß angekommen der Nieselregen.

Peter und ich verweilten wieder nur kurz für ein paar Fotos, die tolle Abfahrt sollte nicht allzu lange auf uns warten müssen… Die dunklen Regenwolken über dem Sellajoch ebenfalls nicht! 🙂

Im mittleren Teil der Abfahrt erreichten uns dann die ersten kleinen Regengüsse, dank Specialized Roubaix Reifen fühlte ich mich aber auch auf feuchtem Untergrund sicher und so ging es flott in Richtung Saslong – ab Wolkenstein dann mit etwas mehr Regen.

Unser Treffpunkt war das Hotel Florian – geplant war dort zu speisen. Leider hatte die Küche geschlossen, zu unserem Glück gab’s aber noch etwas Pflaumenkuchen und extra für uns eine Brotzeit. Die war auch dringend nötig, ein paar alkoholfreie isotonische Gerstensafterl später war die Welt wieder in Ordnung. Danke noch mal an das Hotel Florian, toll dass ihr uns trotz der durchnässten Kleidung herzlich aufgenommen und versorgt habt!

Mit dem kurzen Regen auf den letzten Kilometern hatte wir an diesem Tag richtig Glück, während die ersten von unserer Gruppe gemütlich im Hotel speisten begann es draußen immer mehr zu regnen – ein Paar Teilnehmer hat es dann richtig grausig erwischt, von unserem warmen, trockenen Platzerl aus sah das Ganze ziemlich ungemütlich aus… 😉

Nach der schönen Plagerei ging’s dann mit dem Bus gemütlich zurück nach Kufstein, wenige Stunden später konnten wir am Parkplatz vor dem Büro der Fa. Wechselberger unsere Räder aus dem Anhänger entgegenehmen und mit den schönen Erlebnissen des Tages nach Hause radeln/fahren. Pepi hat unser super durch den Tag gebracht!

Eine kleine Anmerkung noch – das Merida Cross 6000 hat sich wieder super geschlagen, die 2 Kilo Übergewicht waren zwar schon spürbar aber die tolle Straßenlage und kurvenfreudige Geometrie haben mich dafür in den Abfahrten mehrfach entschädigt – wer gerne flott bergab fährt sollte sich mal einen Crosser mit Straßenreifen zu Gemüte führen, es zieht einen geradezu in die Kurven rein! Die Scheibenbremsen bei Nässe kann ich auch nur empfehlen, wenn andere schon angstbremsen kann man noch entspannt genießen…

Fazit: Ein gelungener Tag, beim nächsten Mal (gleiches Wetter vorausgesetzt) ziehe ich mich wärmer an, etwas mehr Training im Vorfeld hätte nicht geschadet, jederzeit gerne wieder – top organisiert!

Manfred

Leistungssport war noch nie so wirklich mein Ding! Sport muss mir in erster Linie Spaß machen und gut tun. Die Erfahrungen die ich in den letzten Jahren dabei gesammelt habe , möchte ich hier im Blog mit anderen teilen. Wandern, Radfahren, Langlaufen, Skifahren, Rodeln,... - leider hat der Tag nur 24 Stunden. :-)

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