Mein Besuch bei den Eurobike Media Days war mit einem Tag ja recht kurz angelegt, angesichts der Menge an Bikes die es dort zu testen gab hätten aber auch drei Tage nicht wirklich ausgereicht! Mein drittes Bike im Test war das 2017’er Supersix Evo Hi-MOD Disc Ultegra Di2 Modell von Cannondale.
Geplant hatte ich eigentlich zum Abschluß noch eine gemütliche Runde damit zu drehen und ein paar Fotos zu machen, gekommen ist alles ganz anders…
Just in dem Moment als ich testen wollte waren alle Bikes für eine Gruppenausfahrt reserviert, der Marketingleiter hat dann aber alle Hebel in Bewegung gesetzt und noch ein Reserverad aus dem Lieferwagen holen lassen. Nach einer kurzen Wartezeit war dann auch das Rad soweit eingestellt dass es losgehen konnte. Die Teilnehmer der Gruppenausfahrt waren so nett auf mich zu warten und mich auf ihre kleine Runde mit zu nehmen – ca. 50 Kilometer und 2 Stunden sollte sie dauern. Kurze Kopfrechnung 25 km/h kein Problem das geht auch heute mit etwas schweren Beinen vom Vormittag noch leicht! 🙂
Ja, so hätte ich mir das also gedacht gehabt – gekommen ist alles ganz anders…
Auf den ersten Kilometern von Kirchberg nach Reith bei Kitzbühel war das Tempo ganz OK und ich erfuhr dass zwei der Teilnehmer Cannondale Profis sind, zwei weitere Journalisten mitfahren und der Marketingleiter USA sowie der Entwicklungsleiter der Rennräder mit dabei sind. Neben mir als einzigen Tiroler war dann noch ein local guide dabei, der eigentlich aus Australien kommt und seit ein paar Jahren in Kitzbühel lebt. Welch bunte Runde!
Am Ende der Ortsdurchfahrt von Reith gab’s dann etwas lauteres Gefluche, einer der Pro’s hatte einen Platten – und kein Servicewagen weit und breit! 🙂 Beim Supersix Evo mit Scheibenbremsen ist nur vorne eine Steckachse verbaut, vermutlich war das Absicht damit Cannondale demonstrieren kann dass es hinten so ganz praktisch zum Wechseln des Schlauchs ist.
Kurze Zeit später fuhren wir weiter und entgegen meiner Vermutung ging es nicht Richtung Going weiter sondern erst mal in die Steigung zum Astberg, unbekannte Strecke – kennt man nur vom Schifahren. Im ersten Drittel konnte ich das Tempo noch halten – sie fuhren auf jeden Fall gemütlich, für mich waren die 15 km/h bergauf aber völlig ausreichend! Nach dem ersten Drittel lies ich sie ziehen und fuhr den Rest erst alleine später begleitet durch den local guide, der sich quasi um mich gekümmert hat – danke.
Oben angekommen kurz durchgeatmet und dann ging es auch gleich in die Abfahrt, hier konnte ich definitiv besser mithalten – mit bis zu 70 km/h ging es die schmale Straße hinunter nach Going. Leider blieb viel zu wenig Zeit den traumhaften Ausblick auf den Wilden Kaiser zu genießen. Die Scheibenbremsen konnten aber in der Abfahrt wieder überzeugen, die Steckachse vorne macht das Bike schon steif und stabil.
Von Going fuhren wir über Oberndorf und genau hier bei der Abzweigung Reobichl flog mir eine Wespe ins Trikot und stach mich, als Allergiker keine wirklich tolle Situation – vor 26 Jahren wurde ich wegen einer sehr starken Bienen und Wespenstichallergie für den Wehrdienst untauglich erklärt. Laut Ärzten eigentlich nicht wirklich möglich, aber irgendwie ist die Allergie verschwunden! Nachwuchsbedingt habe ich 2016 so wenige Radkilometer wie schon lange nicht mehr, dafür bereits zwei Bienensticke und einen Wespenstich hinter mir – alle ohne nennenswerte Reaktion.
Ich denke der Gruppe war der Umstand nicht wirklich geheuer, aber nachdem ich ihnen mehrmals versichert habe dass es mir gut geht – der rote Kopf war schon am Astberg vorhanden – ging es weiter in Richtung Kitzbühel. Hier wieder eine neue Erkenntnis, bei Cannondale sind scheinbar irgendwie alle Rennräder Gravel Bikes, zumindest wurde was die Wegbeschaffenheit angeht keinerlei Rücksicht auf die schmalen Reifen gelegt. Wieder mal jede Menge neuer Straßen und Wege in und um Kitzbühel herum kennen gelernt.
Zu meinem Glück wurde das Kitzbühler Horn ausgelassen, da wäre ich an diesem Tag nicht mehr rauf gekommen…
Die Eckdaten vom Supersix Evo Hi-MOD Disc Ultegra-DI2:
Der Preis liegt bei $ 6.199 – Angaben zum Gewicht macht inzwischen kaum ein Hersteller mehr – beim nächsten Mal kommt die Waage mit!
Da ich bei dieser Ausfahrt in der Gruppe definitiv mehr mit mir selbst beschäftigt war konnte ich mich nicht zu 100% auf’s Rad konzentrieren, es sind mir allerdings auch absolut keine negativen Sachen aufgefallen! Schön fand ich auf jeden Fall die auf diesem Bike verbaute integrierte Halterung für den Garmin, die Komponenten sind gut gewählt und der Rahmen gibt sich keine Blöße – ein solides Rennrad, bei dem Preis kann man das auch erwarten.
Mein Fazit:
Ich hätte gerne noch in „Ruhe“ bei einer weiteren Runde das Bike getestet und meine ersten Eindrücke vertieft, die Gruppenausfahrt mit den Profis konnte aber auf jeden Fall überzeugen – hat Spaß gemacht und vielen Dank dass ihr auf mich gewartet habt! 🙂
Die Namen muss ich euch leider schuldig bleiben, ich bin zwar Radsportbegeistert habe aber zum einen ein sehr schlechtes Namensgedächtnis und zum anderen interessiere ich mich viel mehr für den Hobbysport, mein Blog heißt ja auch Sportgaudi und nicht Racefanat – wer die beiden Profis erkennt kann die Namen gerne als Kommentar nachreichen!
Die Runde über den Astberg kann ich euch aber nur wärmstens Empfehlen, eine Verkehrsarme Route mit traumhafter Aussicht – sowohl auf den Wilden Kaiser als auch auf das Kitzbühler Horn. Etwas schweißtreibend, teilweise mit durchaus 15% Steigungen gesegnet und ein paar Meter auf Schotter, aber der Ausblick ist die Mühe auf jeden Fall wert.
Hier noch ein paar Bilder vom Supersix Evo:
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