Dass Kufstein einen Ruderclub hat wissen die wenigsten, ich bin schon jahrelang am Clubhaus vorbei gefahren und habe dort nie jemanden gesehen. Es war mir also bekannt dass es einen Ruderclub gibt, ich dachte allerdings nicht dass es da noch Mitglieder gibt oder der Verein irgendwas unternimmt.
Bis ich von meinem Schwager Markus erfuhr dass er Kontakt aufgenommen hat, dem Ganzen wieder etwas Leben eingehaucht werden soll und er jetzt der Obmann des Vereins ist. 🙂
Seither ist einiges an Zeit vergangen und auch vieles passiert, unter anderem habe ich ein „Kreuzfahrt“ am Inn zum Geburtstag von ihm geschenkt bekommen. Wie bei mir so üblich dauert es immer einige Zeit bis ich es schaffe solche Gutscheine einzulösen, immerhin haben wir es geschafft vor dem nächsten Geburtstag einen passenden Termin mit idealem Wetter zu finden!
Meine Erfahrungen mit Kajaks und Kanus halten sich in Grenzen, im Canada Urlaub habe ich eine erste Runde mit einem Kajak am Sissiboo Falls Stausee gedreht und zwei Jahre später das Selbe mit dem Kanu und der Familie am Kings Lake.
Somit ist eine „Kreuzfahrt“ am Inn für mich auf jeden Fall eine aufregende Geschichte, der Inn ist ja jetzt nicht wirklich ein ruhiger gemütlicher See sondern ein Fluss mit Strömung. Allerdings bei schönstem Wetter wie wir es gebucht hatten, ähnelt er diesem doch ein wenig.
Kajak oder Kanu fahren am Inn hat durchaus Suchtpotenzial, als Abwechslung zum Radfahren sowieso – mal etwas mehr den Oberkörper trainieren schadet sowieso nicht! Statt 30 km/h fährt man eher mit 3 km/h durch die Gegend und da alles etwas gemütlicher abläuft muss man auch vor freilaufenden Hunden oder anderen Wegbenutzern wenig angst haben – vermutlich sind die Schwäne die gefährlichsten Tiere am Inn.
Selbige haben aber ganz gemütlich einen Bogen um uns gemacht und mehr mit sich selbst und ihren Artgenossen zu tun gehabt – vermutlich spüren sie schon den Frühling, aktuell kein Wunder.
Flussabwärts fährt es sich am Inn wunderbar, selbst bei Gegenwind hilft einem die Strömung gemütlich voran zu kommen. Wie einem der Hausverstand schon erahnen lässt, klappt das in der Gegenrichtung nicht so ganz – vor allem nicht bei Gegenwind. Und den hatten wir am Samstag recht ordentlich, der sonst so zuverlässige Bayrische Wind blieb am Nachmittag dieses Mal leider aus und wurde durch den Südföhn ersetzt.
Die derzeit am Radweg bei Kiefersfelden stationierten Polizisten sind alles andere als Entspannt, wer am Inn mit dem Boot unterwegs ist darf sich auf Strafandrohungen von 200 € und „wir lassen euch aus dem Wasser fischen“ gefasst machen.
Bei solch inbrünstiger (oder sollte ich „Inn“-brünstiger schreiben?) Grenzverteidigung in Zeiten von Corona wünsche ich mir öfters unsere früheren doch recht entspannten Zöllner auf beiden Seiten der Grenze zurück!
Aber wir haben dann eingesehen dass ein Kajak welches die Mitte des Inns auf Höher der Grenze überschreitet, für ganz Deutschland (und Bayern insbesondere) eine wirklich tödliche Gefahr darstellt und unter Einsatz aller Mittel gestoppt werden muss. So haben wir uns dann doch auf sicheres Hoheitsgebiet zurückgezogen und den Einsatz einer Fregatte am Inn verhindert.
Auf Höhe des Hödnerhofs gab’s ein kleines Picknick am Inn, an der richtigen Stelle kann man hier tatsächlich ganz gemütlich dahintreiben und jausnen. War auch kein Fehler, der Weg zurück mit Gegenwind und gegen die Strömung fordert dann schon ein wenig.
Der Inn macht auf jeden Fall im Moment seinem Beinamen (der grüne Inn) alle Ehre, grüner könnte er nicht sein. Ich bin schon gespannt wie das in ein paar Wochen aussieht wenn das Schmelzwasser dann daher kommt!
Die Ausfahrt am Inn hat mir auf jeden Fall sowohl mit dem Kanu als auch dem Kajak riesen SpaĂź gemacht und das Ganze hat Suchtpotenzial, ich kann jetzt alle verstehen die sich im Urlaub mit dem Kanu und der Familie irgendwo in einen einen Fluss begeben und gemĂĽtlich dahin paddeln.
Meine Empfehlung: unbedingt mal ausprobieren! 🙂
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