Recht spontan haben wir uns vergangenes Wochenende dazu entschlossen mal auf das Kitzbüheler Horn zu radeln, eigentlich für einen Tiroler ein muss – aber das Höhenprofil ist schon ein wenig Respekt einflößend und somit haben wir es erst nach drei Jahren am Rennrad gewagt.
Die Anfahrt zum Horn haben wir über das Brixental den Brixentaler Radweg entlang gewählt, dort hält sich der Verkehr in Grenzen und bis Kitzbühel sind es recht gemütliche 50 Kilometer.
Sibille auf den ersten Metern
Das Wetter war am Samstag einfach perfekt, in Kufstein trocknete die Straße gerade erst auf und über uns hing eine dicke Nebelschicht die uns bis zum zweiten Drittel der Auffahrt zum Horn begleiten sollte. Die Temperatur war mit um die 15 Grad frisch aber nicht zu kühl.
Bei der ersten Auffahrt versuche ich immer mein Tempo so zu dosieren dass ich mit der Steigung möglichst lange zurecht komme, beim Kitzbüheler Horn macht das auf jeden Fall auch Sinn – wobei einem recht schnell der Berg das Tempo diktiert. 🙂
Mauthäuschen im 1. Drittel
Im Schnitt beträgt die Steigung 12,5% wobei das steilste Stück 22,3% hat und insgesamt auf 7,1 Kilometer 876 Höhenmeter zu überwinden sind. Wer mit zählen will – es sind 18 Kehren bis zum Alpenhaus.
Auf das steilste Stück mit 22,3% trifft man einen Kilometer vor dem Alpenhaus, davor beinahe einen Kilometer lang über 17% und im Anschluss ein kurzes Stück mit über 19% – hat man diesen Teil geschafft, ist man so gut wie oben angekommen! Das letzte Stück zieht sich über 750 Meter mit 12%.
Ja jaaa…
Die Straße zum Horn ist eine Mautstraße, daher ist nicht mit ganz so viel Verkehr zu rechnen wie auf anderen Tiroler Bergstraßen. Allerdings fährt doch auch der eine oder andere Reisebus zum Alpenhaus und speziell im steilsten Teil ist eine Begegnung mit eben diesen ein Erlebnis auf das man gerne verzichten kann.
Ansonsten stört der Autoverkehr kaum und bergab ist selten ein Auto so schnell dass man überholt wird.
jetzt gehts los!
Bei den vielen auf dem Asphalt aufgemalenen Sprüchen und Namen kommt schon ein wenig Österreich-Rundfahrt-Fieber auf, Sprüche wie „Steil ist geil“ und etwas weiter oben „Steiler ist geiler…“ hat man hoffentlich noch den Nerv und die Kraft zu schmunzeln. 😉
Dank ordentlicher Ausschilderung weiß man immer Bescheid wie weit es noch bis zum Ziel ist und welche Steigung einen gerade quält!
Durch die Nebelwand
Wer es schafft bis kurz vor der 22,3% Steigung mit dem Puls im grünen Bereich zu bleiben, der schafft es auf jeden Fall ohne Probleme drüber und bis rauf – es sind ca. 50 Meter mit der Steigung zu fahren und anschließend noch einmal 50 mit knapp über 19% – dann kann man sich wieder bei 12% erholen!
Oben angekommen lässt es sich im Alpenhaus wunderbar speisen – die Räder kann man auf die Sonnenterrasse mitnehmen – meine Empfehlung ist der Kaiserschmarrn mit selbst gemachten Apfelmus.
Landschaftlich ein Traum!
Die paar Kalorien haben wir dann auch gut gebrauchen können um nach der schönen Abfahrt noch die 35 Kilometer bis Kufstein nach Hause zu radeln!
Gut zwei Kilometer vor dem Gipfel befindet sich in einer Kurve eine wundervoll gelegene Sitzgelegenheit, von hier aus kann man den wunderschönen Ausblick auf Hahnenkamm und Wilden Kaiser genießen.
Es war für uns eine tolle Tour bei perfektem Wetter, schön auch mal den steilsten Rennradberg Österreichs gefahren zu haben!
Leistungssport war noch nie so wirklich mein Ding!
Sport muss mir in erster Linie Spaß machen und gut tun. Die Erfahrungen die ich in den letzten Jahren dabei gesammelt habe , möchte ich hier im Blog mit anderen teilen.
Wandern, Radfahren, Langlaufen, Skifahren, Rodeln,... - leider hat der Tag nur 24 Stunden. :-)
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„Danach kann man sich bei 12 % erholen“. ;)))