Da der Eddy Merckx Classic zum Alpencup gehört und Sibille sich diesen für 2013 vorgenommen hat, stand unsere Teilnahme schon früh fest und entsprechend haben wir uns auch früh genug direkt am Startplatz beim Hotel Holznerwirt einquartieren können. Ein wirklich sehr guter Tip für alle Radelnden Besucher dieser Region, super freundliches Personal und perfekter Service!
Unser Samstag startete dann auch schon gleich mit einer gemütlichen Ausfahrt, 35 schöne Kilometer durch’s Salzburgerland mit einer kleinen Pause im Gourmetrestaurant Weyringer direkt am Wallersee gelegen.
Anschließend beim Holznerwirt noch ein wenig am Pool in netter Gesellschaft die Beine abgekühlt und am Abend bei der Nudelparty die Batterien aufgeladen – bereit für den Sonntag!
Am Sonntag Morgen war das Wetter perfekt, lediglich die wankenden Blätter an den Bäumen und Sträuchern deuteten auf leicht windige Verhältnisse hin. Am Start war dieses Jahr alles ein wenig anders, der VIP Startblock wie immer ganz vorne. Anschließend folgten drei Startblöcke (A, B und C) mit den Startern für die lange Distanz und dann noch einmal drei Startblöcke (1, 2 und 3) mit jenen für kurz und Einsteiger – wobei mir mittel und kurz irgendwie passender erscheint! 🙂
Wir bezogen im Startblock 1 am hinteren Ende unseren Platz und durften dann mit 20 Minuten Verzögerung auf die Strecke (5 Minuten Abstand zwischen den Startblöcken).
Wie immer gings vom Start weg gleich flott dahin und über die erste Steigung ist Sibille dieses Jahr wesentlich besser gekommen, das Bergtraining in Südtirol scheint was gebracht zu haben! Der Anstieg nach Obertrun war dann schon etwas schwerer, die Abfahrten zuvor sind wir wohl etwas zu schnell angegangen.
Nach der rasanten aber leider auch teilweise mit schlechtem Asphalt und Baustellen versehenen Abfahrt von Hochberg nach Schlößl hinunter, empfing uns dort Rückenwind – was will man mehr?! Die erste Labestation in Nußdorf haben wir uns dann gleich gespart, für einen Snack war es noch zu früh und zu Trinken war noch reichlich vorhanden.
Bis Unterirnprechting (quasi Wendepunkt der Strecke) wurden wir mit mehr oder weniger starken Rückenwind begleitet, nur vereinzelt gab es auch Gegenwind. Um Gietzing haben wir dann die Truppe von Eddy Merckx überholt und kurze Zeit später konnten wir uns schnelleren Fahrern vom Startblock 2 anschließen und ein paar Kilometer folgen, beim kurzen Anstieg nach Unterirnprechting mussten wir leider reißen lassen und ab hier gab es wieder jede Menge Gegenwind.
Bei der nächsten Labestation stand dann eine kurze Pause auf dem Programm, kleiner Snacks und alle Flaschen wieder auf Anschlag füllen und weiter gehts…
Ab Kilometer 60 fährt sich der Kurs irgendwie besser, mehr Dörfer, mehr Abwechslung, Labestation und natürlich am wichtigsten die Fanmeile in Reitsham – unübertroffen! Schon weit vor der Fanmeile kann man erahnen was einen erwartet, Motivation pur – so viel Enthusiasmus für jeden einzelnen Teilnehmer und ein Dauerlärmpegel der mit einem gefüllten Fußballstadion vergleichbar ist, das motiviert. Ich bin ein großer Fan der Fanmeile! 🙂
Die Steigung nach Sommerholz sind wir einfach gelassen angegangen, nach über 85 Kilometern in den Beinen ist im Moment kein Bergsprint mehr drinnen. Dafür sind wir sehr gut drüber gekommen und haben uns direkt nach der Abfahrt einer größeren Gruppe anschließen können. Leider war die so unruhig dass an gemütliches Windschattenfahren nicht zu denken war, das Risiko war mir zu groß und so übernahm ich die Führungsarbeit.
Das blieb dann eigentlich mit kurzen Unterbrechungen auch so bis kurz vor Thalgau, ab hier wechselte sich Johann Eisner (vielen Dank!!!) mit mir ab und erst einen Kilometer vor dem Ziel kamen die üblichen „jetzt hab ich’s eilig“ Fahrer um noch schnell zu überholen. Bogen dann aber 200 Meter vor dem Ziel falsch ab – sorry, aber wo kein Pfeil ist da fährt man nicht hin – auch wenn’s jahrelang richtig war. 😉
Nebenbei erwähnt wurde mehrfach darauf aufmerksam gemacht dass die Zieleinfahrt in diesem Jahr geändert ist…
Der Eddy Merckx Classic war in diesem Jahr nicht nur wegen der wenigen zusätzlichen Kilometer und Höhenmeter sehr anstrengend, vor allem der Wind hat uns ganz nett zu schaffen gemacht.
Im Mittelteil der Strecke hatte ich teilweise das Gefühl dass die Beschilderung nicht überall ausreichend war – z.B. direkt nach der zweiten Labe knickt die Strecke rechts ab, das übersieht man leicht! Durch die Aufteilung der Strecken und Startblöcke waren auf der Strecke wesentlich kleinere Gruppen und daher auch kaum motorisierte Begleitung (Polizei) zu sehen. Ein paar Streckenposten mehr hätten sicher auch nicht geschadet, das hat früher schon besser geklappt!
Bei den früheren Eddy Merckx Classics hat mir sehr gut gefallen dass man nach Thalgau erst wählen konnte ob man kurz oder lang fahren will, diese Option fällt leider bei der neuen Streckenwahl komplett weg bzw. man kann nach 5 Kilometern zwischen lang und mittel wählen und in Seekirchen konnte man auf die Einsteigerstrecke abbiegen.
Die aktuelle Strecke ist das Ergebnis vieler behördlicher Auflagen und die Veranstalter hoffen dass sie im kommenden Jahr nicht wieder alles über den Haufen werden müssen. Etwas Beständigkeit täte dem RM sicher nicht schlecht. 😉
Alles in allem war die Eddy Merckx Classic 2013 wieder super organisiert, in der Hektik eines Rennens kann man sich immer mal verfahren – da nützt wohl die beste Beschilderung nichts. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und unterliegt manchmal dem Gruppenzwang.
Sibille wurde am Ende dann noch für ihre Mühen mit dem 3. Platz im Alpencup belohnt, am Bild zu sehen mit Melanie die den 2. Platz auf der Einsteigerstrecke gewann. Auf diesem Wege noch einmal Gratulation an alle beide!