Vergangenes Wochenende war es dann so weit, der jährliche Stilfserjoch Radtag an dem die Strecke von 08:00 bis 16:00 Uhr gesperrt und nur für Radfahrer freigegeben ist ging am 31.8. über die Bühne. Und wir mit dabei bzw. mitten drin im Geschehen.
Unseren Ausflug auf’s Stilfserjoch haben wir gleich mit einem Kurzurlaub in Sulden im Hotel Cristallo kombiniert, die Anfahrt von Gomagoi nach Sulden hat uns dann erst mal ein wenig geschockt – nach jeder Radtour noch zusätzlich knapp 600 Höhenmeter mit teilweise 14% Steigung zu fahren ist alles andere als verlockend!
Das Hotel Cristallo ist allerdings für Radfahrer bestens gerüstet und der Chef Phillip auch selbst ein begeisterter Rennradfahrer, der uns in den kommenden Tagen bei vielen Touren begleitet hat! Der Hoteleigene Shuttlebus holt einen gerne im Tal in Prad oder etwas weiter oben in Gomagoi ab, so kann man seine Touren ohne Kraftakt am Ende planen.
Am ersten Tag hat uns leider der Regen begleitet, daher haben wir ein kurzes Sonnenloch genützt und sind gleich zu Beginn als erstes von Gomagoi auf das Stilfserjoch gefahren – leider mit stark bewölktem Himmel und wenig Sicht, die Abfahrt dann noch mit Regen bei 5 Grad kein echtes Vergnügen.
Etwas überrascht waren wir dass sich das Stilfserjoch so gut fahren lässt, von Gomagoi aus sind es ca. 1550 Höhenmeter auf 18 Kilometer und das meist bei um die 10% Steigung. Verteilt auf 48 Kehren deren Abfolge immer kürzer wird je weiter man sich dem Ziel nähert, kurbelt man sich recht locker hoch und kann in den Kehren gut rasten oder eng gefahren richtig Gas geben.
So gesehen sollte das Stilfserjoch am Samstag also beim Radtag kein Problem darstellen! 🙂
Am zweiten Tag gönnte ich mir nur eine kurze Runde, die Abfahrt von Sulden nach Gomagoi und anschließend wieder die Auffahrt nach Sulden. Die 600 Höhenmeter haben es ganz schön in sich, bergab mit beinahe 85 Km/h und bergauf die 9,5 Kilometer in 36 Minuten – kurz aber hart.
Am dritten Tag haben wir uns mit anderen Hotelgästen zusammen geschlossen und sind gemeinsam die „kurze“ Runde vom Dreiländer Giro gefahren, mit dem Bus bis Glurns und von dort aus dann über den Ofenpaß nach Zernez, durch das Engadin mit einem Dutzend Baustellen (Ampeln) über die Norbertshöhe zum Reschenpaß und wieder zurück nach Glurns. 126 Kilometer mit 2100 Höhenmeter und einem seitlich durchstochenen Mantel, der dank perfektem Service vom Hotel Cristallo auch gleich durch einen neuen ersetzt wurde.
Einen Tag vor dem Stilfserjoch Radtag wollten wir uns dann nicht zu sehr verausgaben und sind eine küzere Runde gefahren, von Prad nach Schluderns und dort auf die Höhenstraße nach Tanas und zurück über Laas. Es waren zwar nur 50 Kilometer, dafür gespickt mit einer gut 30 minütigen steilen Auffahrt und insgesamt über 1100 Höhenmeter – also nicht gerade ein Ruhetag! 🙂
Am Morgen des Radtags sind wir das Ganze dann ruhig angegangen, in Gomagoi haben wir uns erst mal mit der Gruppe aus dem Hotel getroffen und sind dann im Strom der tausenden Radfahrer quasi einfach mit hinauf geschwommen. An dem Tag kann man sicher keine Bestzeiten fahren, man hat mehr Mühe den kreuz und quer fahrenden Teilnehmern auszuweichen als mit der eigenen Leistung!
Der Radtag ist gut organisiert, die Strecke perfekt gesperrt (auch von Bormio und dem Umbreilpass), an zwei Stellen während der Auffahrt gibt es die Trikots zum Stilfserjoch Radtag und an zwei weiteren wird man mit Getränken versogt. Im zweiten Drittel der Strecke gibt es auch einen Brunnen. Am Ziel angekommen staut es sich dann ein wenig – man kommt sich vor wie auf einer viel befahrenen Kreuzung in China! 🙂
Wir haben uns dann noch bei der Tibet Hütte ein wenig gestärkt und anschließend sind wir über den Umbrailpass abgefahren (derzeit befindet sich in der Abfahrt noch ein ca. 1 Kilometer langes Schotterstück das hoffentlich bald geschlossen wird) und zurück nach Gomagoi. In Prad findet zeitgleich ein kleines Fest für die Teilnehmer statt, auch hier kann man sich noch einmal stärken oder das eine oder andere Getränk konsumieren.
Bei bestem Wetter war der Stilfserjoch Radtag ein echtes Erlebnis, sollte man gesehen haben – allerdings macht es mehr Spaß unter der Woche den Pass zu fahren und am Radtag sollte man auf jeden Fall die Abfahrt über den Umbrailpass einplanen, auf der selben Strecke zurück ist aufgrund der tausenden Teilnehmer einfach zu gefährlich!
Schön war’s – spitzen Wetter – nette Leute – lecker Essen – super Hotel und du hast mich gar ned anschieben müssen 🙂 besser geht es nicht!
Stimmt, ist kaum zu toppen!!! 🙂
Und beim nächsten Mal fährst mir dann schon davon, ich seh’s kommen…
Super Seite!!!
wünsche noch viele sportliche, frögliche, spannende und gesellige Radkilometer
viele Grüße aus Sulden
Philipp
Vielen Dank, die wünsche ich dir auch und gute Beine für die Sulden/Jesolo Tour! 🙂